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Zuletzt aktualisiert am 22. November 2023 von Mascha Duken

Es gibt in der heutigen Zeit kaum Nutzer eines PCs, Smartphones oder Tablets, der nicht so genau weiß, was PDF eigentlich ist. Die Mehrzahl nutzt PDF jeden Tag, aber nicht alle sind sich auch bewusst, worum es sich bei diesem Druckformat überhaupt handelt. Dank PDF lassen sich Dokumente auf dem digitalen Weg austauschen. Wer Plakate oder Banner herstellt, wird seine Kunden bitten, die für den Druck benötigten Daten, die später auf Fahnen, Bannern, Flyern oder Folien zu sehen sein werden, als PDF zu übermitteln.

Die Geschichte des PDF/X-Formates

Die Geschichte des PDF/X-Formates ist gleichzeitig der Aufstieg zum Lieblingsformat in der Druckindustrie. Aktuell ist dieses Format eine Selbstverständlichkeit, denn schließlich ist auf jedem momentan erhältlichen Endgerät eine kostenlose Version des Acrobat Readers bereits vorinstalliert. Zu Beginn der 1990er Jahre war PDF/X aber eine kleine Sensation. 1992 schlug die Geburtsstunde des „Portable Document Format“, kurz PDF genannt. Damit ließen sich zum ersten Mal alle wichtigen Informationen eines einzigen Dokuments in gebündelter Form versenden. Der Empfänger musste die Datei dann nur noch öffnen, immer unabhängig vom Betriebssystem oder der Software.

PDF wurde auch deshalb so beliebt, da es beim Verschicken weder Einbußen bei der Qualität noch nachträgliche Verfälschungen gab und bis heute gibt. Es kann immer sichergestellt werden, dass die in diesem Format erstellten Vorlagen in gedrucktem Zustand genauso aussehen, wie sie zuvor auf dem Bildschirm zu sehen waren.

Was ist PDF/X und wofür wird es verwendet?

Was PDF/X bis heute so beliebt macht, ist, dass die Dateien relativ wenig Speicherplatz benötigen. Damit lassen sie sich selbst bei niedriger Geschwindigkeit des Internets schnell und sicher als Anhang an eine Mail verschicken. Die Druckindustrie hat die vielen guten Eigenschaften rasch erkannt und nutzt sie heute für sich. Seit 1996 unterstützt das Format auch den sogenannten CMYK-Farbmodus. Besonders beliebt ist PDF/X aber in der Druckvorstufe für die Erstellung von stets sauberen Druckdateien. PDF/X wird verwendet, um das sehr aufwendige Proof-Verfahren für das Layout, die Platzierung und die Farbverbindlichkeit deutlich zu vereinfachen und gleichzeitig zu beschleunigen. Zudem kann durch die nun mögliche digitale Belichtung der Druckplatte die Häufigkeit von Fehldrucken erheblich reduziert werden.

Welche Vorteile hat das PDF/X-Format in der Praxis?

Viele kennen die drei Buchstaben PDF, können aber mit dem zusätzlichen X wenig anfangen. Dieser Zusatz steht für Exchange, was übersetzt so viel wie Austausch heißt. Genau dort liegt einer der großen Vorteile beim PDF/X-Format. Es findet ein sogenannter blinder Austausch zwischen dem Kunden und der Druckerei statt. Gemeint ist damit, dass die jeweilige Druckerei, die von einem Kunden angelieferte PDF-Datei sowohl ungeprüft als auch ungesehen verwenden kann. Trotzdem erfolgt in der Praxis in der Regel eine Prüfung, bevor die Daten dann zum Druck freigegeben werden. Der Designer hat jedoch die Gewissheit, dass die Daten immer wie gewünscht in den Druck gehen.

Die Druckerei hat den großen Vorteil, dass die Gefahr von fehlerhaften Daten deutlich minimiert wird. Das PDF/X-Format stellt immer sicher, dass ganz bestimmte Voraussetzungen für den Druck erfüllt werden.

Welche PDF/X Versionen gibt es?

Je nach Anwendungszweck und welche technischen Voraussetzungen gegeben sind, kann eine PDF/X-Datei auch variieren. Im Laufe der Jahre sind verschiedene Versionen entstanden, die sich vor allem durch die Unterstützung von verschiedenen Farbräumen abgrenzen:

PDF/X-1a

Diese Version erlaubt nur CMYK sowie Sonderfarben, aber keine Farben auf der Basis von ICC-Profilen. Verschiedene Ebenen und Transparenzen sind ebenfalls nicht möglich.

PDF/X-3

Diese Variante erlaubt neben Sonderfarben auch CMYK sowie den Einsatz von LAB, RGB und ICC-basierten Farben. Auf Wunsch kann in der Druckvorstufe auch eine Umwandlung in CMYK erfolgen. In den meisten Fällen wird das sogenannte Zielfarbprofil aber schon beim Export aus dem jeweiligen Layoutprogramm berücksichtigt. Das Besondere an dieser Version ist, dass Ebenen und Transparenzen ganz automatisch reduziert werden. Vor 20 Jahren wurde bei PDF/X-1a eine Revision durchgeführt, aber die Standardversion ist PDF/X-3:2002. So wurde sie auch von der ECI in Kooperation mit dem Bundesverband Druck und Medien erarbeitet.

PDF/X-4

Diese Variante macht die Verwendung dergleichen Farbräume wie bei PDF/X-3 möglich, dazu kommen aber noch Transparenzen und Ebenen. Genutzt wird diese Version besonders oft zum Bedrucken von Textilien, wie beispielsweise Taschen oder Shirts.

Tabellarische Übersicht der PDF Normen

ISO

Jahr

Typ

Version

Bemerkungen

15930

2001

PDF/X

1.3

Format für die Übermittlung von Druckvorlagen

15930-1

2001

PDF/X-1a

1.3

15930-5

2003

PDF/X-2

1.4

Unterstützung asiatischer Schriften, verbessertes Accessibility Plugin für den Acrobat Reader, weiterhin 40-Bit-Verschlüsselung, digitale Signaturen, JavaScript-Elemente möglich

15930-4

2003

PDF/X-1a

1.4

15930-3

2002

PDF/X-3

1.3

15930-6

2003

PDF/X-3

1.4

15930-7

2008

PDF/X-4

1.6

Einbettung von Bildern im Format JPEG 2000, Filmen im Format MPEG und Audiodateien im Format MP3 möglich, Leseprogramm heißt ab jetzt Adobe Reader.

15930-8

2008

PDF/X-5

1.6

19005-1

2005

PDF/A-1

1.4

Format für die elektronische Archivierung

19005-1

2007

PDF/A-1

1.4

Korrektur PDF/A-1

19005-2

2011

PDF/A-2

1.7

19005-3

2012

PDF/A-3

1.7

24517

2008

PDF/E

1.6

Format für technische Dokumente aus den Bereichen Ingenieurwesen, Architektur und Geo-Informationssysteme (PDF Engineering)

-

2008

PDF/H

Format für Dokumente im Gesundheitswesen (PDF Healthcare)

14289

2008

PDF/UA

1.7

Richtlinien zum Aufbau eines barrierefreien Dokuments im Format PDF (Universal Accessability)

16612-2

2010

PDF/VT

1.6

Format für den Einsatz im hochvolumigen und Transaktionsdruck (PDF Variable and Transactional Printing)

32000-1

2008

PDF 1.7

1.7

32000-2

2017,02020

PDF 2.0

2.0

Unterstützung für das PRC-Dateiformat, 3D-Messwerkzeuge, verbesserte Sicherheitsfunktionen

Wie kann man ein vorhandenes PDF in das PDF/X-Format konvertieren?

Mit der Hilfe eines entsprechenden Software-Pakets lässt sich das Standardformat einfach meistern: Der PDF-Reader öffnet die Dokumente, virtuelle Drucker erzeugen sie und der Konverter wandelt sie dann um. Das Öffnen von PDF-Dateien ist mit aktuellen Betriebssystemen nicht allzu schwierig. Wer Dokumente erstellen und sie anschließend bearbeiten will, braucht eine zusätzliche Software. Dieses Tool erzeugt PDFs mit einer programmeigenen Oberfläche oder einem virtuellen Drucker. Eine Texterkennung macht es möglich, die PDF-Dateien zu durchsuchen, dazu muss lediglich eine Textebene hinzugefügt werden.

Eine erweiterte Funktion komprimiert dann die Dokumente und reduziert so den Bedarf am Speicherplatz. Rund um das Thema Konvertieren von PDF-Dateien gibt es eine Reihe von Werkzeugen. Dazu gehören unter anderem:

  • Word in PDF
  • PDF in PNG
  • PDF in Word
  • Bild in PDF

Auch das Aufteilen sowie das Zusammenfügen von Dokumenten und das Komprimieren der Dokumente ist dabei vorgesehen. Das Besondere ist hier: Die entsprechende Software hat einen eigenen Reader für alle portablen Dokumente.

Kundennutzung

Für die Druckindustrie wurde die offene Natur des Formats in den frühen Jahren zu einem echten Problem. Mit einer stetig steigenden Anzahl von Programmen, aus denen sich ein PDF erstellen ließ, konnten immer andere Inhalte, Links sowie Animationen und Videos in eine Datei gelangen. Diese ließen sich aber drucktechnisch nicht immer sauber verarbeiten. Um die Kundennutzung attraktiver und einfacher zu gestalten, wurde 1998 ein Standard für PDF als Druckvorlage eingeführt, das PDF/X. In diesem Rahmen wurde eindeutig definiert, welche Angaben ein PDF für den Druck enthalten muss und welche Inhalte bei der Erstellung einer Datei nicht verwendet werden.

Fazit

Eine moderne Druckerei kann heute jede Art von PDF verarbeiten, aber in der Regel wird entweder mit PDF/X-3 oder mit PDF/X-4 gearbeitet. Für die Herstellung von Werbemitteln ist es immer empfehlenswert, Layoutdateien zu erstellen, die auch den üblichen Standards entsprechen. Diese Vorlagen für den Druck sollten am besten von professionellen Bildbearbeitungs- oder Layoutprogrammen angelegt werden. Vor der Weitergabe ist es zudem wichtig, alles eingehend zu prüfen und das Ganze dann im gewünschten Format zu exportieren.